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Moin, moin Ihr Dampfhasen
Ich erinnere mich noch sehr gut an die unglaublich vielen, für mich unverständlichen Begriffe wie z.B. Sub-Ohm, MTL, DTL, etc. beim Kauf meiner ersten Dampfe (E-Zigaretten-Set). Welche Zugtechnik bevorzuge ich? MTL oder Subohm?
Wo liegen die Unterschiede zwischen Backedampfen und DTL? Die ersten Züge an einer E-Zigarette sind für die meisten Umsteiger unvergesslich. Ich habe genauso an dem Mundstück gezogen, wie ich es zuvor auch bei der Tabakzigarette getan hatte. Der vielen bekannte Hustenanfall war die Folge davon!
Wie zieht man jetzt am besten und vor allem was ist die beste Zugtechnik? Das muss jeder für sich selbst herausfinden.
Backedampfen / MTL
Man bezeichnet die „Backendampfer“ als die „Genießer“ unter den Dampfern. Desweiteren gilt es als „traditionelles Dampfen“, „gechilltes Dampfen“ oder auch „moderates Dampfen“. Hierbei entsteht eher eine geringe Menge Dampf, während das Aroma intensiv im Vordergrund steht. Diejenigen, die vorher Tabakzigaretten geraucht haben und die gewohnte Zugtechnik beibehalten wollen, bevorzugen das Backedampfen.
Es wird nämlich zunächst der Dampf in den Mundraum gezogen, um ihn dann in die Lunge zu inhalieren. Daher stammt auch die Abkürzung MTL = Mouth To Lung, übersetzt: Mund zu Lunge. Um diese Zugtechnik des Backedampfens, bzw. des MTL-Dampfens anzuwenden, nutzt man die dementsprechenden MTL-Geräte, bzw. MTL-Verdampfer. Diese MTL-Verdampfer werden meistens bei hohem Widerstand, ab 1 Ohm betrieben – hochohm!
Das moderate Dampfen ist wesentlich akkuschonender als das Subohm-Dampfen, da die Geräte mit wenig Leistung betrieben werden. Laut Umfragen dampfen die Leute am liebsten in Leistungsbereichen zwischen 9 und 15 Watt. Tendenziell ist hier wieder ausprobieren angesagt. Wenn Euch Euer Liquid besser bei 20 Watt schmeckt, dann soll das auch so sein.
Coils / Drähte
Fertigcoils sind mit dementsprechenden Angaben versehen. Dort wird der Widerstand aufgeführt und die Leistung in Watt, in der Ihr die Coil dampfen könnt. Oft wird sogar noch der „optimale Wattbereich“ angegeben. Wollt Ihr selbst wickeln, empfiehlt es sich wieder, mit dünneren Drähten zu arbeiten, z.B. u.a. 0,3 mm Kanthal oder Edelstahl. Je kleiner die Oberfläche, desto höher der Widerstand. Auch der Durchmesser der Coil ist kleiner. Hier nehmt Ihr am besten eine Wickelhilfe und führt Euren Draht drum herum.
Wie immer sind das Empfehlungen. Auch die Drahtsorten sind geschmacklich für jeden unterschiedlich. Für welchen Draht Ihr Euch also letztendlich entscheidet, liegt ganz bei Euch – und Eurem Geschmackssinn.
Wem das Thema immer noch zu kompliziert ist, den kann ich beruhigen. Mir ging es nicht anders. Aber auch hier kann Abhilfe geschaffen werden. Um Euch ganz genau eine Wicklung zu berechnen, gibt es super Apps. Hier könnt Ihr sämtliche Werte eingeben, um die für Euch passende Wicklung zu herauszubekommen. So könnt Ihr auch mit verschiedenen Drähten herumexperimentieren, denn jeder Draht hat seinen eigenen Widerstand.
Die beliebteste App für Android Smartphones ist derzeit das Vape Tool Pro. Apple Fans empfehlen wir aktuell (09/2021) nichts für Apple iOS. Die einst beliebte Coil Builder App hat es scheinbar nicht mehr durch den Apple TÜV geschafft, aber die Suche nach „Coil Builder App“ liefert noch Alternativen – einfach mal schauen.
Auch die Frage, WIE Ihr Eure Coil wickelt, ist ganz Euch überlassen. Die einen schwören auf Spaced-Coils, d.h. zwischen jeder Windung ist ein bisschen Platz. Andere widerum mögen lieber Micro-Coils. Hier wird der Draht eng zusammengeschoben, sodass kein Platz zwischen den einzelnen Windungen bleibt. Ihr ahnt es schon: AUSPROBIEREN! Alles Geschmackssache.
Was die Anzahl der Windungen angeht, kann ich nur wieder zu einer App raten. Ihr gebt Eure Drahtsorte ein, die Anzahl der Windungen und die App berechnet Euch den entsprechenden Widerstand. Fertig. So habe ich das ganze Thema auch erst verstanden.
Zusätzlich habt Ihr aber auch die Möglichkeit, Euch schon fertige, handgemachte Coils zu kaufen. In den letzten Jahren haben es sich viele Coilbuilder zur Aufgabe gemacht, hochkomplexe Drähte zu fertigen, die für jeden Verdampfer und jeden Geschmack passend sind.
MTL-Drip Tip
MTL bedeutet im Grunde immer: klein, dünn und schmal. Auch beim Mundstück oder Drip Tip erwartet der Backedampfer einen restriktiven Zug – ähnlich wie beim Zug an einer Zigarette. MTL-Drip Tips sind daher meistens schmaler als Subohm-Drip Tips.
MTL-Liquid
Da wir nun wissen, dass die MTL-Drähte meistens kleinere Durchmesser haben, hat auch das Liquid weniger Platz zum nach fließen. Hier empfiehlt es sich, Liquids mit geringerem VG Anteil zu verwenden. VG (vegetable Glycerin = verantwortlich für die Dampfbildung) ist eher dickflüssig und braucht daher länger, um die Watte vollständig zu durchtränken.
So kann es durchaus vorkommen, dass Ihr bei schnellen Zügen hintereinander die Watte trocken dampft und Ihr den verhassten Dry Hit erleidet. Schaut also, dass Euer fertiges Liquid mindestens aus einer 50VG/50PG Mischung besteht. PG steht in diesem Fall für Propylenglycol und dient als Geschmacksträger. Das Mischungsverhältnis 70/30 sollte bei den meisten Verdampfern auch noch passen.
Wenn Ihr Euer Liquid selbst anmischt, richtet Ihr Euch nach den VG und PG Angaben in Eurer Base. Hier gibt es auch noch das Verhältnis 60VG/30PG/10H2o. Der Wasseranteil führt hier eben auch dazu, die Base etwas zu verdünnen.
Geschmacklich wird empfohlen eher einfache Aromen zu dampfen. MTL bringt zwar einen sehr intensiven Geschmack mit sich, allerdings können sich komplexe Aromen nur sehr schwer entfalten. Beliebt sind beispielsweise Menthol oder Tabakaromen. Aber natürlich schmeckt das wieder jeder anders.
Sub-Ohm / DTL
Die Abkürzung DTL steht für Direct To Lung, also direkt zur Lunge. Die zweite der gängigen Zugtechniken nach dem MTL-Dampfen. Subohm – dampfen ist in diesem Zusammenhang ein weiterer gängiger Begriff, da man bei dieser Zugtechnik bei Ohmwerten unter 1 Ohm dampft.
Der geringe Widerstand ist daher maßgeblich, denn wie der Name schon sagt, inhaliert man den Dampf dirket in die Lunge. Da man im Gegensatz zum Backendampfen eine viel größere Menge an Dampf produziert, ist das die bevorzugte Zugtechnik der Cloudchaser. Hier wird sich an großen, dichten Wolken erfreut.
Coils / Drähte
Auch für den Bereich Subohm-Dampfen gilt: Fertigcoils geben Euch den Widerstandsbereich vor. Wickelt Ihr selbst, achtet darauf, einen dickeren Draht zu verwenden. Gerne wird hier z. B. u. a. Kanthal A1 in einer Dicke von 0,5 mm benutzt, bei einem Durchmesser von 2,5 mm – 3 mm. Es gibt eine so große Auswahl an einfachen bis hin zu komplexen Drähten, dass Euch nahezu keinen Grenzen gesetzt sind! Ob Clapton, Fused Clapton oder Alien Drähte – um nur die ersten drei von -zig weiteren Sorten zu nennen.
Ihr könnt genauso wieder Eure App verwenden und Eure Werte eingeben, damit eine passende Wicklung für Euch berechnet wird. Oder Ihr schaut einfach, wie groß Euer Deck ist, in das die Wicklung eingebaut wird. Wichtig ist, dass die Coil direkt über der Airflowöffnung platziert wird. Und dann – wer hätte es gedacht – einfach AUSPROBIEREN!
Da beim Direkt-zu-Lunge-dampfen der Fokus auf große Drahtoberlächen gelegt wird, sind Spaced-Coils hier eher unüblich.
Und wer handwerklich zwei linke Hände hat, der kauft sich seine fertig gewickelten Coils einfach. Gute Coilbuilder können Euch direkte Infos zu Euren Verdampfern geben und Euch direkt eine passende Wicklung empfehlen. Aber auch gut ausgestattete Off- und Onlineshops verkaufen handmade Coils.
DTL-Drip Tip
Direkt-zu-Lunge-dampfen oder direct to lung bedeutet im Grunde immer: groß, fett und offen. Dementsprechend sind auch die Mundstücke gößer als MTL-Drip Tips. Standartmäßig werden meistens die etwas kleineren 510er Mundstücke ausgeliefert. Viele 810er Drip Tips beinhalten daher im Lieferumfang einen 510er-Adapter.
Liquid
Es gibt keine Faustregel für DAS eine DTL-Liquid. Anders als beim MTL-Dampfen könnt Ihr nahezu jedes Mischungsverhältnis nutzen. Nun dampfen die meisten DTL aufgrund der hohen Dampfentwicklung. Von daher empfiehlt es sich, mit einem hohen VG-Anteil im Liquid zu dampfen. Dadurch, dass die Watte in großen Coils genug Platz hat, kann auch das dickflüssige VG-Liquid leichter und schneller nachfließen.
Je höher der VG-Anteil, desto geringer wird logischerweise der PG-Anteil, der für den Geschmack zuständig ist. So kann es sein, dass die Intensität des Geschmacks etwas nachlässt.
Bei einem Mischungsverhältnis 50VG/50PG können einige Verdampfer zum siffen neigen, da sich zu flüssiges Liquid gerne mal den Weg durch die Luftzufuhr/Airflow sucht. Hier kommt es ganz auf Euren Verdampfer und Eure Wicklung an. Das – müsst – Ihr – wie so oft – AUSPROBIEREN.
Geschmacklich sind den Liquids keine Grenzen gesetzt. Komplexe Aromen können sich bei guten Verdampfern und guten Wicklungen wunderbar entfalten. So habt Ihr von verschiedenen Fruchtnoten über Kuchen bis hin zu Alkoholaromen, nahezu nichts, was es nicht gibt. Bei dem unüberschaubaren Angebot, gilt es am Ende nur: probieren, testen und probieren und testen.
Kurz und knackig zusammengefasst
- Backedampfen = MTL = Mouth To Lung
- moderates, chilliges dampfen bei niedrigen Wattzahlen
- hoher Widerstand ab 1 Ohm
- akkuschonend und weniger Liquid verbrauch
- dünne Drähte, kleinere Durchmesser der Coils
- Spaced-Coils und Micro-Coils, je nach Geschmack
- schmale Drip Tips
- Liquids mit einem Mischungsverhältnis von 50VG/50PG
- Subohm-Dampfen = DTL = Direct To Lung
- offenes Zugverhalten, Cloudchasing
- niedriger Widerstandsbereich unter 1 Ohm
- verlangt deutlich mehr an Leistung und hoher Liquid verbrauch
- fette Drähte, größerer Durchmesser der Coils
- 510er und 810er Drip Tips
- komplexe Aromen können sich entfalten
- Mischungsverhältnis der Liquids ab 70VG/30PG
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