Nun ja, definieren mal zunächst einmal, was überhaupt mit „gesund“ oder „körperlicher Gesundheit“ gemeint ist:
Wie in unzähligen anderen Artikeln auch schon zitiert, lautet die Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO): „Gesundheit ist ein Zustand vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur die Abwesenheit von Krankheit und Gebrechen“.
Das Robert Koch Institut (RKI) bezieht sich auf Studien der Gesundheit in Deutschland aktuell (GEDA) und der Nationalen Verzehr Studie (NVZ) im Bereich körperliche Bewegung und Ernährung. Zusammengefasst geht man nach aktuellem Stand der Wissenschaft davon aus, dass ein gewisses Maß an täglicher Bewegung (aktiver Sport nochmal separat betrachtet) und eine ausgewogene Ernährung, die einen hohen Anteil an frischen Lebensmitteln wie Obst und Gemüse aufweist, als begünstigte Lebensweisen betrachtet werden.
Alles klar, aber was genau beeinträchtigt jetzt die Gesundheit eines Einzelnen?
Im Grunde wissen wir das doch alle selbst. Der Lebensstil der meisten von uns glänzt nun nicht unbedingt durch pure Gesundheit. Vielleicht bewegt sich der Trend gerade wieder in die richtige Richtung, aber allein durch Umwelteinflüsse in der Luft oder stark verarbeitete Lebensmittel mit viel Zucker oder Weißmehl, Zigaretten und Alkohol setzen wir uns ja schon gesundheitsschädlichen Prozessen aus.
Also ist die E-Zigarette jetzt doch schädlich?
Na ja, schlaue Zungen behaupten: Wenn etwas zu 95 % weniger schädlich ist, ist es immer noch zu 5 % schädlich.
Und ja, das ist richtig. Alles, was wir unserem Körper in einer Art und Weise zuführen, dass nicht ursprünglich und 100 % natürlich ist, ist per se erstmal schädlich und keinesfalls gesund. Dennoch müssen wir unterscheiden, in welchem Maße wir uns diesen Prozessen aussetzen und inwieweit man die Schädlichkeit verschiedener Produkte nachweisen kann.
Ich kann es langsam nicht mehr hören!
Rein aus meinen eigenen Erfahrungen und Gesprächen mit Kunden oder Menschen aus meinem privaten Umfeld muss ich mich doch immer wieder wundern.
Die allseits beliebte Aussage: „Na ja, ich weiß ja nicht, was da so drin ist, in diesen Liquids“.
Doch, weiß man. Wenn ihr nicht unbedingt auf der Straße irgendein zusammengepanschtes Drogengemisch kauft, dann weiß man ganz genau, was in den Liquids drin ist.
Ich wundere mich, warum ausgerechnet die E-Zigarette so derart kritisch beäugt wird und man nur auf die nächste fragwürdige Schlagzeile wartet.
Ich frage mich: wird auch der Besuch des Lieblingsrestaurants derart analysiert? Kann mir jeder zu 100 % verraten, welche Zutaten der Koch verwendet? Frisch oder von gestern? Haben wir vorher das Mhd. abgeglichen, geschweige denn den hygienischen Zustand in der Küche gecheckt? Was ist mit Mc Donald´s, Burger King und wie sie alle heißen…? Wird einfach mal ´n Auge zugedrückt, nicht wahr?
Ich frage mich: werden die verpackten Lebensmittel im Supermarkt auf ihre Inhaltsstoffe kontrolliert und hinterfragt?
Ich frage mich, ob ihr bei Medikamenten, wie Aspirin oder Hustensaft auch skeptisch seid und erstmal eine aktuelle Studie durchlest, bevor ihr euren Körper damit füttert.
Ich frage die Leute, die keinen Sport betreiben: Wie rechtfertigt ihr das?
Alkohol ist eine der gefährlichsten legalen Drogen. Der chronische Konsum von Alkohol macht nicht nur körperlich abhängig, sondern verändert Bewusstsein und Persönlichkeit. (Quelle Ärzteblatt).
Aber der absolute Clou sind für mich jedes Mal die Raucher, die die Inhaltsstoffe der Liquids als „gesundheitsschädlich“ betrachten. LEUTE!
Ich habe hier Beispiele aus unterschiedlichen Bereichen genommen. Trotz allem bleibt das Prinzip das Gleiche: alles, was wir schon lange kennen und was in der Gesellschaft etabliert ist, hinterfragen die Wenigsten. Weil: „Ist vielleicht nicht unbedingt gut oder gar gesund, aber mein Gott, das gibt´s schon so lange. Ab und zu kann man das mal machen“. AHA! Merkste selber oder?
Der Vergleich Tabak-Zigarette vs. E-Zigarette wird jetzt seit 2004 regelmäßig in Studien erforscht. In der neuesten Studie der Queen Mary University London wird neben der Schädlichkeit auch das psychologische Verhalten von Rauchern und Umsteigern beleuchtet. Der Konsum von Tabak Zigaretten ist schädlich und kann zum Tod führen. Das ist mittlerweile bewiesen. Langzeitstudien in Bezug auf die E-Zigarette gibt es in dieser Tragweite noch nicht. Dennoch kann man auf den bisherigen Zeitraum betrachtet nachweisen, dass eine weitaus geringere Schädlichkeit besteht, wie es beim Tabak rauchen der Fall ist.
Nicht jede Studie ist seriös
Aktuelle Aussagen der deutschen Medien zum Thema E-Zigarette basieren weites gehend auf unseriösen Studien. Um herauszufinden, ob einer Studie wirklich zu trauen ist, gilt es ein paar Dinge zu beachten:
- Zieht der Verfasser eines Artikels über Studie XY einen gewissen Nutzen aus der Berichterstattung
- Wer ist der Herausgeber der Studie (Pharmaindustrie und Tabakkonzerne verdienen immer noch am meisten am Tabakkonsum. Daher liegt es nahe, den aufstrebenden Markt der E-Zigarette stoppen zu wollen). Ein Blick ins Impressum gibt Aufschluss.
- Wie ist der Wortlaut einer Studie
Wissenschaft und Forschung bleiben nicht stehen. Dinge entwickeln sich ständig weiter und es gibt immer wieder neue Erkenntnisse. Auch Erkenntnisse, die zunächst als positiv betrachtet wurden, können sich nach einiger Zeit und in Anbetracht neuer Methoden ins Gegenteil umkehren. So sollte in seriösen Artikeln immer die Rede vom „aktuellen Stand der Wissenschaft“ stehen.
Überprüft die Aussagen auf ihren Wahrheitsgehalt. Was wurde getestet? Über welchen Zeitraum? Stimmt die Verhältnismäßigkeit? Hierzu muss man sich generell mit Studienarbeit beschäftigen, da es viele Komponenten braucht, um ein aussagekräftiges Ergebnis zu erzielen.
Wenn beispielsweise Mäuse dem Dampf von E-Zigaretten ausgesetzt werden und sich daraus Krebszellen bilden, dann stellt sich die Frage: Wie viel Dampf wirkt auf die Maus ein versus wie viel Dampf aus einer E-Zigarette trifft auf die menschliche Lunge. Während Mäuse meistens in verschlossenen Boxen gehalten werden und einer permanenten Bedampfung ausgesetzt sind, steht das in keinem Verhältnis zum menschlichen Dampfverhalten.
Des Weiteren stellt sich die Frage, ob Mäuse-Lungen überhaupt mit der menschlichen Lunge zu vergleichen sind, aber das ist nur meine persönliche Fragestellung. Ich möchte damit nur aufzeigen, was alles zu beachten gibt und ggf. hinterfragt werden sollte, um ein möglichst genaues Ergebnis zu erhalten.
- Wenn über gewisse Studienergebnisse berichtet wird, sollten nachvollziehbare Quellen angegeben werden, um die Aussagen dementsprechend belegen zu können.
Abschließend sei gesagt / Fazit:
Die E-Zigarette ist und bleibt ein Genussmittel für Erwachsene. Im besten Fall sollte der Konsum, genau wie auch Alkohol, Zigaretten, Süßigkeiten oder Fast Food vermieden werden. Jeder Erwachsene sollte seinen Konsum beobachten, hinterfragen und im Zweifelsfall sowieso immer ärztlichen Rat einholen.