Wie schädlich sind E-Zigaretten und Liquids?
Vertauenswürdige Informationen über Dampfen (E-Zigaretten)
Moin, moin Ihr Dampfhasen
Im August 2019 war in den USA von einer „mysteriösen Lungenkrankheit“, ausgelöst durch die E-Zigarette, die Rede! In mehreren Bundesstaaten der USA sind Menschen erkrankt, deren Gemeinsamkeit das konsumieren von E-Zigaretten gewesen sei. Am häufigsten erkrankten junge Männer in den Staaten Illinois und Wisconsin. Ein junger Mann starb tatsächlich an den Folgen seiner Lungenerkrankung.
Der Originalbericht der CDC (Centers for Disease Control and Prevention) beschreibt allerdings auch eindeutig, dass die Gesundheitsbeauftragten der einzelnen Staaten eben NICHT sicher sein konnten, dass die Schädigungen tatsächlich den Folgen des E-Zigarettenkonsums angelastet werden können. Es war die Rede von gepunshten Liquids und verunreinigten THCs, welches die Konsumenten wohl dampften. Diese Informationen wurden von der deutschen Presse schlicht und ergreifend unter den Teppich gekehrt. Hierzu gibt es den original Bericht der amerikanischen Gesundheitsbehörde CDC.
Seien wir mal ehrlich, sobald etwas Neues in unser Leben tritt und wir nicht genau wissen, was wir davon halten sollen – gerade wenn die Sache auch noch kontrovers diskutiert wird, wie unsere E-Zigarette – machen wir was? Einige fragen vielleicht erstmal Freunde oder Familie, was sie von „diesen neuen Dingern“ halten. Andere von Euch befragen Dr. Google.
Jetzt ist es natürlich so, dass wir uns doch sehr von der Meinung vertrauenswürdiger Personen oder Webseiten beeinflussen lassen. Was wir selbst oftmals vernachlässigen ist, gewisse Aussagen einfach mal zu hinterfragen. Antworten, die wir bekommen auf ihre Richtigkeit zu überprüfen. Und so passiert es ganz schnell, dass wir völlig fehlgeleitet werden und – was noch viel schlimmer ist – andere auch fehlleiten, indem wir falsche Informationen weiter geben.
Viele von Euch werden es kennen. Wenn Ihr Leuten davon erzählt, dass Ihr jetzt dampft, bzw. Euch eine E-Zigarette gekauft habt, werdet Ihr mit folgenden Aussagen konfrontiert: „Das ist ja alles genauso schädlich wie normale Zigaretten!“, „Im Grunde noch viel schädlicher, weil man gar keine Langzeitstudien kennt!“, „Keiner weiß doch, was in E-Zigaretten alles drin ist!“ „E-Zigaretten verleiten Jugendliche doch erst, zum Tabak zu greifen!“ Nun, woher haben die Leute denn diese „Erkenntnisse“? Na logisch: gebt mal „E-Zigarette schädlich“ bei Google ein. Die ersten 5 angezeigten Artikel unterscheiden sich schon so dermaßen in Ihren Aussagen, dass man es als Laie schwer hat, sich die richtigen Informationen herauszufiltern.
Im Folgenden will ich Euch ein paar Tipps ans Herz legen, damit Ihr in Zukunft die richtigen Informationen findet:
Schaut euch das Impressum an
Wer sind die Verantwortlichen dieser Artikel und welche Beweggründe stecken wohl dahinter?
Die Seite „Das Zentrum der Gesundheit“ ist bestes Beispiel für die Darstellung falscher, bzw. einseitiger Berichterstattung. Im Impressum wird die Neosmart Consulting AG angegeben, welche vom Verbraucherschutz als äußerst umstritten angesehen wird. Auf den Seiten von „Das Zentrum für Gesundheit“ werden diverse Berichte von verschiedenen Personen aus dem medizinischen, bzw. pharmazeutischen Bereich veröffentlicht. Die Kritik besteht hierbei, dass oftmals keine Verfasser solcher Artikel angegeben werden. Des Weiteren werden zwar Studien genannt, aber auch hier fehlen die Quellenangaben. Da die Seite für diverse Produkte wirbt, wird hier der Verdacht laut, dass hinter der vermeintlich medizinischen Aufklärung reine Werbezwecke stehen.
Der Markt der E-Zigaretten ist ein mittlerweile ernstzunehmender Konkurrent für die große Tabakindustrie. Konzerne wie Altria mit Marken wie Marlboro und Chesterfield springen daher auf den Zug mit auf und bringen eigene Produkte auf den Markt. Bekannteste Beispiele sind hier die typische E-Zigarette „myBlu“ vom Konzern Reemtsma („John Player“, Gauloises“ oder „West“). Der Tabakerhitzer „Iqos“ wird vom deutschen Marktführer Philip Morris auf den Markt gebracht. Technisch hat dieser allerdings nichts mit der klassischen E-Zigarette zu tun.
Fraglich ist, ob sich die Tabakkonzerne, Pharmaindustrie oder Politiker Vorteile verschaffen, wenn sie den Konsum von E-Zigaretten anzweifeln. Dennoch solltet Ihr in jedem Fall immer überprüfen, wie sorgfältig im Einzelnen recherchiert wurde.
Überprüft Aussagen auf ihre Richtigkeit
Der Einfachheit halber bleibe ich bei den Inhalten von das „Zentrum der Gesundheit“. Sie bietet Euch alle Voraussetzungen, um falsche Berichterstattung aufzudecken. Manchmal sind gewisse Aussagen auch einfach zu simpel, als dass man sie gleich anzweifeln würde. Aber auch hier ist in meinen Augen der Autor gefragt. Wenn ich wahrheitsgemäß, seriös und objektiv über etwas berichten will, dann sollte ich mir sorgfältig Gedanken über meine Formulierungen machen.
So findet Ihr direkt zwei falsche Formulierungen in der Überschrift des Artikels: „E-Zigaretten schädlich – und zudem krebserregend“.
Zunächst mal ist nicht die E-Zigarette krebserregend, denn man konsumiert schließlich nicht den Akkuträger. Wenn überhaupt sollte es heißen, wären die zu verdampfenden Flüssigkeiten für E-Zigaretten krebserregend. Kommen wir hier zu der zweiten Falschaussage. Dass unsere E-Liquids krebserregend sein sollen, wurde nirgendwo in Studien bewiesen. Zumal alle Inhaltsstoffe EU-geprüfte Lebensmittelaromen sind. Ausserdem gab es noch keine konkreten Fälle, an denen Menschen ausschließlich und an den alleinigen Folgen des Konsums von Liquids in E-Zigaretten gestorben sind.
Wenn Angaben gemacht werden, dann sind das Einzelfälle. Macht Euch die Zahlen der Dampfer bewusst. Bis zum heutigen Tag gibt es in Deutschland rund 4 Millionen Dampfer. Einzelfälle werden in Statistiken nicht berücksichtigt. Es geht allein darum, dass seit nunmehr 15 Jahren die Zahl der Todesfälle, bzw. ernsthaft erkrankten Menschen durch den Konsum von E-Zigaretten gleich 0 beträgt – während immer noch jährlich zwischen 110.000 und 140.000 Menschen in Deutschland an den Folgen des Rauchens sterben. Weltweit sind es über 6 Millionen Menschen.
Achtet auf Quellenangaben und weiterführende Links
Im Beispiel des Artikels der Seite „Das Zentrum der Gesundheit“ werden Behauptungen mit eigenen Behauptungen bekräftigt. Es gibt keine weiterführenden Links, die Euch auf externe Webseiten führen. Es bestehen lediglich interne Links zu Themenbeiträgen, die wieder eigens verfasst wurden und an deren Glaubwürdigkeit zweifeln lässt.
Die Quellenangaben unterhalb des Artikels weisen lediglich eine Anreihung von Fachbegriffen auf. Wenn man die Absätze googelt landet man original mit jedem dieser Absätze auf der Seite der US National Library Of Medicine National Institutes Of Health. Hier werden keinerlei Fallbeispiele, sowie Mediziner genannt, die sich auf das Thema E-Zigarette spezialisiert haben.
Bekannteste E-Zigaretten Langzeitstudie von Dr. Riccardo Polosa Direktor des Instituts für Innere Medizin und Klinische Immunologie an der Universität von Catania, Italien.
„Es ist eine bekannte Tatsache, dass schlechte Nachrichten die Schlagzeilen beherrschen und E-Zigaretten-Geschichten keine Ausnahme sind. Daher bin ich nicht sehr überrascht, dass – trotz der wichtigen Folgen für die öffentliche Gesundheit – diese Studie in den Medien nur sehr wenig Beachtung findet. Die Ironie ist, dass, wenn unsere Daten Anzeichen von Lungenschäden zeigen würden, die Nachrichten überall gewesen wären (und wahrscheinlich haben wir mehr Chancen, die Finanzierung für eine größere Studie zu sichern!).“ – Prof. Dr. Riccardo Polosa im Interview mit „Ashtray“ ,UK
Seit 2013 beobachtet das Team von Dr. Riccardo Polosa Studienteilnehmer, die ausschließlich dampfen. Durch den Konsum von Tabakzigaretten können nachweislich Gefäß,- bzw. Lungenschädigungen auftreten. Um diese Risiken von vornherein ausschließen zu können, ist es wichtig, dass die Teilnehmer völlig unbelastet an dieser Studie teilnehmen. Daher ist es Voraussetzung, dass die Teilnehmer vorher noch nie Tabak kponsumiert haben. Eine weitere Voraussetzung ist, dass die Teilnehmer seit mindestens 3 Monaten täglich dampfen. Übrigens stammen sämtliche Teilnehmer aus Befragungen ihrer Dampfershops. Nach Umfragen zum eigenen Konsumverhalten durch E-Zigaretten und Vorerfahrungen mit Tabak wurde so eine Gruppe potenzieller Studienteilnehmer gewonnen.
Im ersten Step wurden die teilnehmenden Dampfer 3,5 Jahre lang in Begleitung einer Kontrollgruppe beobachtet.
Fazit:
- Auch bei Intensiv-Nutzern von E-Zigaretten konnten weder Schädigungen der Atemwege noch Herz-Kreislaufprobleme festgestellt werden.
- Veröffentlichung im Fachmagazin „Nature“
- Prof. Polosa: „Keine signifikanten Veränderungen bei der Gesundheit der Testpersonen.
Bernhard-Michael Mayer
Auch Bernd Mayer (25. Juli 1959 in Graz) ist ein österreichischer Pharmakologe und Professor an der Universität Graz. Seit 2004 leitet er den Bereich Pharmakologie und Toxikologie am Institut für Pharmazeutische Wissenschaft in Graz.
Seit 2005 beschäftig er sich den gesundheitlichen Aspekten von E-Zigaretten und engagiert sich öffentlich für die Aktzeptanz dieser Produkte als weniger schädliche Alternative zur Tabakzigarette.
Website Tipp:
Eine wirklich zu empfehlende website für alle die durch die z.T. sehr schlecht recherchierten Artikel in der Presse verunsichert wurden und sich ggfs. noch weiter informieren wollen.
Quellen:
Innocigs Blog
Handelsblatt
Suchtbericht der Bundesregierung/Bündnis für tabakfreien Genuss
Statistik E-Zigaretten Zahlen, Daten, Fakten in Deutschland
Herrlich 🙂
Zum Thema „mysteriöse Lungenkrankheit“ in den USA, August 2019
„Ist das Glas Schuld, wenn Opa reinpinkelt?“